Umfrage: Immer mehr Lernende am Anschlag

Die aktuellste Lernenden-Umfrage der Unia zeigt: Viele Lernende leiden unter schlechten Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen, konkret unter Stress, Überlastung und Diskriminierung. Belastungen im Lehrbetrieb nennen sie gar als Hauptgrund für psychische Probleme.
Über 1’100 junge Berufslernende hatten an der Umfrage teilgenommen – zahlreiche ihrer Aussagen sind alarmierend. Hier die wichtigsten Ergebnisse:

Stress ist Alltag
Fast alle Lernenden empfinden Stress am Arbeitsplatz, über die Hälfte häufig oder immer. 95,4% fühlen sich nach der Arbeit erschöpft. Knapp zwei Drittel der Lernenden müssen mindestens ab und zu Überstunden machen, obwohl dies nur in Ausnahmesituationen erlaubt ist.

Überlange Arbeitstage, tiefe Löhne
Mehr als die Hälfte arbeitet regelmässig über neun Stunden am Tag – für minderjährige Lernende ist das gesetzeswidrig. Gleichzeitig verdient fast die Hälfte der Lernende weniger als 999 Franken pro Monat, einige sogar unter 500 Franken.

Diskriminierung gefährdet die Gesundheit
Sexuelle Belästigung, Rassismus und Mobbing sind bereits in der Berufslehre weit verbreitet:

  • 28 % der Frauen berichtet, sexuelle Belästigung in der Lehre erlebt zu haben.
  • Über ein Drittel aller befragten Lernenden erlebt Rassismus.
  • Rund ein Drittel fühlt sich gemobbt oder unwohl im Betrieb.

Zu wenig Kontrollen
Mehr als die Hälfte der Lernenden gibt an, dass sie in ihrem Lehrbetrieb nie von der kantonalen Lehraufsicht besucht wurden. Mangelnde Aufsicht trägt dazu bei, dass Missstände in Betrieben fortbestehen.

Der Ratgeber «Ich kenne meine Rechte» des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds (SGB) klärt Lernende über ihre Rechte in der Berufslehre auf. Eine Grundvoraussetzung, um die gesetzlich verankerte Mitsprache der Lernenden verwirklichen zu können.

Auch politisch setzt sich der SGB für gute Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen ein.

👉 Wir halten euch auf dem Laufenden.
#DuHäschRächt

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